Forschungsteam untersucht Arbeitsbedingungen an OP-Robotern

Bild TH Koeln c Felix AhnDurch die Fortschritte im Bereich der Mikroelektronik und Robotik wurden in den vergangenen Jahren zunehmend komplexe Maschinen in die Operationsroutinen zahlreicher Kliniken eingebunden, um die Chirurginnen und Chirurgen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt untersuchen die Köln International School of Design (KISD) der TH Köln und die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln jetzt die Auswirkungen von robotergestützten Assistenzsystemen auf die Arbeitsbedingungen in der Chirurgie.

Mit Hilfe von robotergestützten Assistenzsystemen können komplexe minimal-invasive Eingriffe wie die Ösophagektomie – also die operative Behandlung eines bösartigen Tumors in der Speiseröhre – an einer Steuerkonsole vorgenommen werden. „Hierfür werden hochauflösende stereoskopische Bilder in Echtzeit aus dem Inneren des Körpers von Patientinnen und Patienten auf einen Bildschirm an der Steuerkonsole übermittelt. Kontrollarme an der Konsole erfassen die Handbewegungen der Operierenden und übertragen diese an die robotergeführten, chirurgischen Instrumente im Operationsfeld. Somit steht die operierende Ärztin oder der operierende Arzt immer noch in Verantwortung der Operation“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Hans F. Fuchs, Leitender Oberarzt Robotics der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln.

„Diese Technologie bringt erhebliche Vorteile und neue Möglichkeiten des Operierens mit sich, wie zahlreiche Studien bereits aufgezeigt haben. So können zum Beispiel innerkörperliche Distanzen besser abgeschätzt und ruhigere Bewegungen durchgeführt werden“, betont Dr. Dolores Thea Müller, Assistenzärztin an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln. Dadurch könne Patientinnen und Patienten noch besser geholfen werden. „Welche Auswirkungen ein solches System aber auf die Arbeitsbedingungen von Chirurginnen und Chirurgen sowie die ergonomische Gestaltung der Operationsumgebung hat, wurde bisher noch nicht näher analysiert.“

Körperhaltung, Umgebung und Stress werden untersucht

Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln ist nationales Exzellenzzentrum für die Ösophagus- und Magenchirurgie und verfügt über zwei robotergestützte Assistenzsysteme für minimal-invasive Eingriffe. Das interdisziplinäre Projektteam wird über einen Zeitraum von 19 Monaten solche Eingriffe beobachten. „Dazu werden wir Körperhaltungen und Gesten der Operierenden mit hochauflösenden Videokameras und Sensoren aufzeichnen, räumliche und akustische Umgebungsfaktoren wie die Lautstärke ermitteln sowie Daten zum individuellen Stresslevel erheben“, so Prof. Dr. Carolin Höfler von der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln.

In einem weiteren Schritt werden diese Daten zusammengeführt und analysiert, um Rückschlüsse auf die Arbeitsbelastung ziehen zu können. „Ziel unseres Vorhabens ist es, Erfordernisse an die ergonomische Gestaltung der Benutzerschnittstellen in der Operationsumgebung zu identifizieren, um die Bedingungen für Operierende sowie für Patientinnen und Patienten langfristig zu verbessern und damit auch das Operationsergebnis insgesamt positiv zu beeinflussen“, sagt Höfler.

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Robotic Operations – Mensch und Maschine im chirurgischen Verbund“ wird durchgeführt von Prof. Dr. Carolin Höfler von der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln und Dr. Hans F. Fuchs von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln. Leitende Projektmitarbeitende sind Felix Ahn von der KISD und Dr. Dolores Thea Müller von der Uniklinik Köln. Das Vorhaben wird von der RheinEnergie Stiftung bis August 2023 gefördert.

Quelle: www.th-koeln.de
Abbildung: Im interdisziplinären Projekt "Robotic Operations" untersuchen die Köln International School of Design (KISD) der TH Köln und die Uniklinik Köln die Auswirkungen von OP-Robotern auf die Arbeitsbedingungen in der Chirurgie. (Bild: Felix Ahn)

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Event-Tipp

Kölle Pally: Aftershow-Party mit dem


KöllePally AftershowpartyTicket fürs Gloria gibt’s für 15 Euro 

Köln, 4. April 2024 – Premiere für Köllepally: Am Samstag (6. April 2024) werden acht Prominente ihre Darts-Fähigkeiten im Gloria unter Beweis stellen. Ihnen zur Seite werden acht Dart-Fans stehen, die sich b...


weiterlesen...

Gaffel gibt dem Hänneschen-Theater eine


Mareike Marx Stimme für Köln Biereckel Abdruck honorarfreiKöln, 2. Maril 2024 – Das Hänneschen-Theater feiert ein kölsches Jubiläum. Vor 222 Jahren wurde die älteste Mundart-Puppenspielbühne im deutschsprachigen Raum gegründet. Seit Generationen ist das Haus nicht nur eine kulturelle Institution, sondern...


weiterlesen...

Neue Ausgabe von Aus Politik und


778254 publication product 466xNeue Ausgabe von Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) erschienen // Fokus auf die Zeit der Bonner Republik mit Bonn als Bundeshauptstadt // Printausgabe oder online unter www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/bonn-2024 

Die Bundeszentrale für politi...


weiterlesen...

Stadt Köln startet Umwelt-Pilotprojekt


stadt Koeln LogoInnovativer Stickoxid-Filter für saubere Luft in der Kölner Innenstadt geht in Betrieb

Die Stadt Köln, die Stiftung "Lebendige Stadt" und das Unternehmen Schüco haben heute ein gemeinsames Pilotprojekt zur Reinigung stickoxidbelasteter Luft in der...


weiterlesen...

Möglicher Kampfmittelfund in Riehl -


stadt Koeln LogoIm Rahmen geplanter Baumaßnahmen im Umfeld des städtischen Seniorenzentrums Köln-Riehl hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf einen Verdachtspunkt entdeckt. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Bombenbli...


weiterlesen...

NEU "Yoga im Alter" Humboldt – Gremberg


Alexander20Meyen20PortraitneuYoga ist für ältere Menschen ein grosses Geschenk. Wer in seinen späteren Lebensjahren Yoga praktiziert, gewinnt nicht nur Gesundheit und Zufriedenheit, sondern auch einen frischen Geist, denn der Yoga öffnet den Blick für das Leben. Man kann nach...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.