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Kunst über die Einsamkeit - bis zum 15.07.2022

Christi Knak Tschaikowskaja protogynous collective the manifold gender Performance in der Kunsthalle Düsseldorf 2021 Copyright Christi Knak TschaikowskajaAusstellung mit Performance, Videokunst, Objektkunst, Malerei und Gedichten

Köln, den 20.06.2022 – Einsamkeit – was macht sie mit uns? Vier künstlerische Positionen zu diesem wichtigen Thema unserer Zeit bilden die Ausstellung „loneliness – negotiations – quotes – on or about“ der Kölner und  Düsseldorfer Künstlerinnen Christi Knak Tschaikowskaja, Evdokia Michailidou, Isabelle Finou und Ingrun Schnitzler, die am 7. Juli um 18 Uhr im Kunsthafen des Kunsthauses Rhenania Köln eröffnet wird. Bis zum 15. Juli zeigen sie Videokunst, Performances, Malerei, Objekte und Installationen. Weitere Informationen unter https://kunsthafen.com

Nach über zwei Jahren Pandemie und den damit einhergehenden Freiheitsbeschränkungen gibt es wohl kaum einen Menschen, der Einsamkeit und Alleinsein nicht schon selbst erfahren hat. Psychische und physische Erkrankungen können Nebenwirkungen dieses Seelenzustands sein. Besonders Jugendliche, Singles und alte Menschen sind betroffen, wie eine Studie der EU-Kommission kürzlich ergab. Armut, Ausgrenzung und Anonymität in den Großstädten tun ein Übriges dazu, um Einsamkeit zu einem chronischen Zustand zu machen.

Ich und die Anderen – Einsamkeit in der Malerei, Text und Sound

Den Menschen und das Wesenhafte im Kontext der Umgebung thematisieren die Bildkompositionen von Ingrun Schnitzler, während sie in  ihren Zeichnungen die Vereinzelung des Individuums, das Fühlen von Geborgenheit  in der Natur und die Suche danach kreiert. Einsamkeit zu überwinden durch die Wahrnehmung der Natur, der Welt der Farben und Formen, vom Wesenhaften ist hier das zentrale Motiv.

Wie wirkt sich Einsamkeit auf Körper und Seele aus? Dieser Frage geht Evdokia Michailidou in einer Sound-Poetry-Installation nach. Ihre Prosa- und Lyrikfragmente beschreiben Narrative der Einsamkeit und sollen Leser*innen und Hörer*innen dazu anregen, sich von konventionellen Denkmustern zu lösen. Wie man sich als Einsame in Gesellschaften fühlt, beschreibt sie in ihrer Malerei.

Die Gender-Frage und die Einsamkeit

Die Kölner Performance-Künstler*in Christi Knak Tschaikowskaja stellt die Gender-Frage in den Mittelpunkt ihrer fünftägigen Performance „Exit Gender“. Menschen, die sich außerhalb der Geschlechterbinarität bewegen, leiden oft an der Isolation durch eine heteronorme, patriarchale Gesellschaft. In einigen Teilen der Erde können sie sich zwar mittlerweile outen, ohne diskriminiert, verstoßen oder getötet zu werden. Westliche Gesellschaften bemühen sich zudem sehr aktiv um die Aufweichung starrer Geschlechterklischees. Trotzdem stoßen die Betroffenen in ihrem Alltag vielfach auf Ablehnung, Hass und Hetze. Oft werden sie selbst nicht gefragt, wie sie angesprochen werden möchten. Ein gänzlicher Austritt aus dem Geschlechtsregister, ein „Exit Gender“, könnte der eigenen Genderidentifikation die notwenige Freiheit lassen. Die Künstler*in zeigt Objektkunst und Skulpturen, die Teil der Performance sind.

Musikalisch wird die Ausstellung von der jungen Kölner Sound-Performerin Isabelle Finou begleitet, die ihre speziell für die Ausstellung komponierten Sound-Collagen und Sound-Files spielen wird.

Interessierte können die Ausstellung nicht nur live im Kunsthafen erleben. Auch ein virtueller Rundgang im Netz ist über einen QR-Code möglich.

loneliness – negotiations – quotes – on or about

Gruppenausstellung mit Ingrun Schnitzler (Zeichnung/Malerei), Christi Knak Tschaikowskaja (Performance/ Objekt), Evdokia Michailidou (Sound Poetry Installation/Malerei), Isabelle Finou (Sound-Performance)

Programm:

Donnerstag, 7. Juli   

ab 18 Uhr            Eröffnung   mit Ingrun Schnitzler

19 Uhr – 20 Uhr  Performance: EXIT GENDER  the performance  - mit  Pamela Poldo, Ander Ballarin und Christi Knak Tschaikowskaja

20:30 Uhr            Live Performance mit Isabelle Finou und anti_saunt

Freitag, 8. Juli  

19 Uhr                Lesung und Poetry-Installation mit Evdokia Michailidou             

20:30 Uhr           Performance mit Ingrun Schnitzler und Jan Henin

Samstag, 9. Juli 

19 Uhr                 Performance: EXIT GENDER the performance  - mit  Pamela Poldo, Ander Ballarin und Christi Knak Tschaikowskaja

20 Uhr                 Live Performance mit Isabelle Finou

Sonntag, 10.  –  Dienstag, 12. Juli

16 – 21 Uhr        Offene Ausstellung

Mittwoch, 13. Juli

19 Uhr                Performance: EXIT GENDER  the performance - mit  Pamela Poldo,  Ander Ballarin und Christi Knak Tschaikowskaja

20 Uhr                Lesung mit Evdokia Michailidou

Donnerstag, 14. Juli

19 Uhr                 Performance EXIT GENDER  the performance - mit  Pamela Poldo, Ander Ballarin und Christi Knak Tschaikowskaja

20:30 Uhr            Talk über gender rights mit Anbid Zaman und RA*in Christi Knak Tschaikowskaja

Freitag, 15. Juli

Finissage    19 Uhr  Performance: EXIT GENDER  the performance    - mit Pamela Poldo, Ander Ballarin und Christi Knak Tschaikowskaja          

20:30 Uhr              Live Performance mit Isabelle Finou u. Gästen

Quelle: arts admin Barbara Jahn
Abbildung: Christi Knak Tschaikowskaja_protogynous collective_the manifold gender_Performance in der Kunsthalle Düsseldorf_2021_Copyright_Christi Knak Tschaikowskaja