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Die Saint-Phonies von Chopin – der Weg der Electronic Revolution

Mittwoch, 23. Januar 2013
18:00- Uhr

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Ein Vortrag von Prof. Christina Kubisch im Rahmen der Ringvorlesung: Schlüsselwerke der neuen Musik nach 1950

“the body is a sound factory” (henri chopin)

Ob Henri Chopin ein Komponist Neuer Musik war, mag bezweifelt werden. Ob er Schlüsselwerke geschrieben hat, die „Türöffnerfunktionen“ hatten, hingegen nicht. Chopin hat, besonders nach seinem Tod, viele Labels angeheftet bekommen: Pionier der Audiokunst, Vorreiter der electro-acoustic poetry, Erfinder der poesie sonore etc. Chopin war nicht nur Musiker sondern auch  Autor von Schreibmaschinenbildern, von Theaterstücken und experimentellen Filmen, und er betätigte sich ebenfalls als  Herausgeber einer experimentellen Zeitschrift mit Schallplatteneditionen. Wie John Cage ist er nicht leicht einzuordnen und obwohl er Zeitgenosse der elektronischen Experimente der 50er und 60er Jahre in Europa war, nimmt er eine Sonderstellung ein. Chopin entdeckte und benutzte schon sehr früh das Tonband als wichtigstes kompositorisches Werkzeug. Im Gegensatz zu Persönlichkeiten wie Pierre Schaeffer oder William S. Burroughs war das Tonband jedoch nicht wichtig als Aufnahmegerät und Speicher, sondern als Instrument in „real time“. Wenn man Chopin nach einem Schlüsselwerk in seiner umfangreichen Produktion gefragt hätte, so wäre es wohl das jeweilige Werk gewesen, an dem er gerade arbeitete. „Les 9 Saint-Phonies“ entstanden zwischen 1984 und 1987, sie sind das Spätwerk des Künstlers und wurden in einer Zeit produziert, in der das digitale Zeitalter der elektronischen Musik begann. In diesen neun Stücken ist der gesamte Chopin enthalten, ein symphonisches Werk, das stellvertretend für seine gesamte bahnbrechende musikalische Arbeit gesehen werden kann.

Christina Kubisch (*1948 in Bremen) studierte von 1967 bis 1976 in Stuttgart, Hamburg, Graz, Zürich und Mailand Malerei, Musik, Komposition und Elektronische Musik, sowie von 1980 bis 1981 Elektronik in Mailand. 1980 begann sie Klanginstallationen und Klangskulpturen zu schaffen. In ihren meist ortsbezogenen Installationen verknüpft sie die visuelle und die akustische Wahrnehmung zu einer komplexen Raumerfahrung, in der der reale Raumbezug aufgehoben, entgrenzt und neu konzipiert wird, so dass auch der normale Wahrnehmungsmechanismus des Betrachters in Frage gestellt wird. 1987 siedelte Kubisch nach Berlin über und nahm an der documenta 8 teil. Sie erhielt verschiedene Preise und Stipendien. 1989 nahm sie eine Gastdozentur an der Jan von Eyck Akademie in Maastricht wahr. 1990 bis 1991 erfüllte sie einen Lehrauftrag an der Kunstakademie Münster. Von 1991 bis 1994 hatte sie eine Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Berlin inne. Seit 1994 ist sie Professorin für Plastik/Audiovisuelle Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken. Seit 1997 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Seit vier Jahren thematisiert ON - Neue Musik Köln den Begriff des  Schlüsselwerks in der Konzerteihe SCHLÜSSELWERKE DER NEUEN MUSIK und  einer fortwährenden Diskussion zu Schlüsselwerksliste. Die Hochschule  für Musik und Tanz widmet die Ringvorlesung in diesem Semester genau  diesem Thema der Schlüsselwerke in der Neuen Musik. Den Besuch der  Vorlesungen möchten wir allen Interessierten sehr gerne empfehlen.

Eine Veranstaltung der Hochschule für Musik und Tanz Köln

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Ort 

Hochschule für Musik und Tanz Köln, Unter Krahnenbäumen 87,D-50668 Köln





 

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