Verbände fordern Gesetz zur Energieeffizienz - Gemeinsamer Brief an Bundeskanzler Scholz

energie effizienz UmweltBerlin/München, 16. Februar 2023. Ein breites Bündnis an Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsverbänden fordert in einem gemeinsamen Brief von der Bundesregierung endlich ein ambitioniertes Gesetz zur Energieeffizienz. Seit vier Monaten hängt der bereits im Herbst angekündigte Entwurf fest. Mit ihrem Brief machen das Umweltinstitut München und weitere 14 Verbände auf die Verschleppung des längst überfälligen Gesetzes aufmerksam. Eine Bildaktion von Umweltverbänden am 16. Februar vor dem Bundeskanzleramt unterstreicht die Forderung nach dem versprochenen Energiespar-Gesetz.

Im Oktober 2022 hat Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke ein “ambitioniertes Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz” angekündigt. Doch dieses Versprechen ist noch immer nicht eingelöst. Es liegt am Bundeskanzler, seine damalige Richtlinienentscheidung in der Ampel-Koalition durchzusetzen.

Einsparen ist die sinnvollste Energiequelle 

Der effiziente und sparsame Umgang mit Energie ist ein zentrales Element der Energiewende. „Das Potenzial, Energie einzusparen, ist enorm“, sagt Leonard Burtscher, Referent für Energie- und Klimapolitik am Umweltinstitut. „Viele dreckige Kohlekraftwerke  und die Überkapazitäten an klimaschädlichem, verflüssigtem Erdgas wären unnötig, wenn wir flächendeckend auf Energiesparmaßnahmen setzen würden.” 

Allein durch den flächendeckenden Einsatz von LED-Beleuchtung in ganz Deutschland könnten jährlich 40 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden. Zum Vergleich: Der Streckbetrieb der Atomkraftwerke bringt eine Strommenge von gerade einmal fünf Milliarden Kilowattstunden. Die beiden großen Braunkohlekraftwerke im Rheinischen Revier erzeugen bis 2030 im Schnitt gemeinsam noch etwa 25 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr. 

“Wir könnten viel einfacher auf dreckigen Kohlestrom oder LNG-Terminals verzichten, wenn es endlich eine gesetzliche Verpflichtung zum Energiesparen gäbe. Ohne ein ambitioniertes Energieeffizienzgesetz wird die Energiewende viel schwerer zu schaffen sein“, so Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland.

“Unseren gesamten Energiebedarf auf Strom naturverträglich aus erneuerbaren Energien umzustellen, ist so oder so eine Herkulesaufgabe. Sie wird in der gebotenen Geschwindigkeit nur gelingen, wenn wir unseren verschwenderischen Energiebedarf deutlich reduzieren", ergänzt Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbund Deutschland e.V.

“Wir müssen vor allem bei der Gebäudesanierung dringend schneller vorankommen, und zwar nicht nur im Neubau, sondern insbesondere auch im Bestand", fügt Barbara Metz von der Deutschen Umwelthilfe an. “Der Gebäudesektor verschlingt fast ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Deshalb brauchen wir dringend ambitionierte und verbindliche sektorale Effizienzziele mit jahresscharfem Reduktionspfad.”

Auch Akteure aus der Wirtschaft sehen dringenden Bedarf für ein Energieeffizienzgesetz: “Energieeffizienz ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit - gerade jetzt”, fügt Christian Noll an, Geschäftsführender Vorstand der deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF). “Der diskutierte Gesetzentwurf bringt endlich die benötigte Planungssicherheit und schafft Anreize für Unternehmen, für sie vorteilhafte Effizienzinvestitionen zu erkennen und zu nutzen. Das riesige Potential an lohnenswerten Energieeinsparmaßnahmen muss dringend gehoben werden. Wann, wenn nicht jetzt?”

Unterzeichnet haben den Verbändebrief Umweltinstitut München e.V., ausgestrahlt, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Klima-Allianz Deutschland, Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), WWF, Deutscher Caritasverband e.V., Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW), Deutsche Unternehmensinitiative für Energieffizienz e.V. (DENEFF), Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V. (eaD), DENEFF EDL_HUB gGmbH, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), GIH Bundesverband e.V. 

Quelle Text & Foto: www.umweltinstitut.org

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Soziales und Leben in Köln

Jane's Walk am 05. Mai 2024


janes walk kölnGemeinsam die Nachbarschaft entdecken und Stadtleben erleben!

Am 5. Mai um 13:00 Uhr laden RADKOMM e.V. und FUSS e.V. Köln zu einem Jane's Walk nach Ehrenfeld ein. Unter dem Motto „Co-Walking in Ehrenfeld" haben Interessierte die Möglichkeit, geme...


weiterlesen...

Köln-Niehl/Riehl: Gesamtinstandsetzung


stadt Koeln LogoIm Zuge der Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke arbeitet die Stadt Köln auf dem Brückenzug oberhalb des Kuhweg im Bereich der linksrheinischen Deichbrücke. Die zusammengeschweißten Brückensegmente des neuen Überbaus werden auf die bereits er...


weiterlesen...

phil.COLOGNE 2024 bietet erstmals


2024philCOLOGNE PKHieronymus Ronneper smallVon Kant über Krisen bis Zuversicht – Ticket-Vorverkauf gestartet
Die zwölfte phil.COLOGNE begegnet vom 11. bis 18. Juni 2024 der eskalativen Weltlage mit einem erneut erweiterten Programm. Erstmals umfasst das Festival vierzig Einzelveranstaltunge...


weiterlesen...

Wahl-O-Mat zur Europawahl geht online


wahl o matInteraktives Informationsangebot der Bundeszentrale für politische Bildung seit 7. Mai 2024 online // Im Netz unter www.wahl-o-mat.de sowie als

"Schon den Wahl-O-Mat gespielt", unter diesem Motto geht heute das beliebte Online-Angebot der Bundesze...


weiterlesen...

DIANE WEIGMANN - „Das ist der Deal –


Das ist der Deal CoverBild uai 720x720Es sind besondere Zeiten, in denen Musiker:innen wie Diane Weigmann spüren, dass es auch in der Musik mehr geben muss, als nur die gefälligen Themen. Weil man aus einer emotionalen Notwendigkeit heraus schreibt, weil man die Augen nicht mehr vor d...


weiterlesen...

„Studieren probieren“: Schnuppertage an


Schnuppertage Alanus Hochschule c Nola Bunke„Studieren probieren“: Unter diesem Motto lädt die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft vom 21. bis 24. Mai 2024 Studieninteressierte nach Alfter bei Bonn ein. Im Rahmen der Schnuppertage können sie in Seminare, Vorlesungen, Workshops und ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.