Newsletter StadtRaum Köln

Newsletter StadtRaum Köln - April 2011

Vorwort von Werner Heidenreich

stadtraum_koeln_restaurantVor zehn Jahren, im April 2001 schrieb ich im StadtRaum-Forum über die tieferen Ursachen der damals aktuellen BSE-Krise. Mich erinnert die Katastrophe in Fukushima an diesen Artikel.
Wieder ist es so, dass die Verursacher hoch intelligent und gebildet sind, genau wissen, was sie da tun und zugleich ganz offensichtliche Tatsachen ignorieren und überraschend hilflos vor den Auswirkungen der Katostrophe stehen.

Im Buddhismus wird das Gegenteil von Weisheit bzw. Einsicht Ignoranz genannt. Genau das finden wir in der Atompolitik wieder. Sehr kluge Köpfe ignorieren aus welchen Gründen auch immer ganz offensichtliche Schwachpunkte, Gefahren und negative Folgen der Atomtechnik.
Im April 2001 zitierte ich Sogyal Rinpoche, der sagte: „Es kann keinen größeren Fehler geben, als zu denken, dass Unwissenheit irgendetwas Dumpfes oder Blödes sei, dass sie passiv sei oder ein Mangel an Intelligenz. Im Gegenteil. Sie ist gewieft und aalglatt, geschmeidig und genial im Spiel der Täuschung. In unseren Sichtweisen und glühenden Überzeugungen finden wir eine der tiefsten und, wie der Buddha sagte, gefährlichsten Manifestationen. ..... Falsche Sichtweisen und falsche Überzeugungen können die zerstörerischsten aller Verblendungen sein. Sicherlich waren Adolf Hitler und Pol Pot überzeugt, das Richtige zu tun. Genauso geht es uns allen. Auch wir haben genau dieselbe gefährliche Tendenz, Überzeugungen zu formen, daran zu glauben, ohne sie zu hinterfragen, und unter ihrem Einfluss dann zu handeln und so für uns und alle anderen um uns herum sehr viel Leiden zu schaffen.“ (zitiert aus „Rigpa-Rundbrief“ 1994)

Es sind natürlich die klugen Köpfe unserer Gesellschaft, die weise und umsichtig erscheinen und schnell unser Vertrauen bekommen. Aber genau sie sind es, die uns in Finanzkrisen oder in vermeintlich „gerechte“ und angeblich überschaubare Kriege führen oder ökologische Katastrophen herbeiführen, die nicht nur unsere nächsten Generationen gefährden, sondern über Jahrtausende (!) nachwirken werden.
Neben dem Widerstand und Einsatz für eine nachhaltige und umsichtige Politik in allen Bereichen empfehle ich daher, immer wieder den vermeintlich klugen und weisen Köpfen und Lehren zu misstrauen, den „offenen Geist“ zu bewahren, der sich nicht durch intellektuelle und wissenschaftliche Begriffe blenden lässt.

Ich wünsche allen einen wunderschönen Frühling!
Werner Heidenreich

www.stadtraum.de

 

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