Schnelle Hilfe für Ertrinkende per Drohne TH Köln erarbeitet Systemanforderungen und Einsatzkonzept

Foto Nickel Holding GmbH TH KoelnWenn Menschen in unbewachten Gewässern in Notlage geraten, dann können Rettungskräfte häufig nur sehr spät eingreifen. Bei Ertrinkungsunfällen bedarf es allerdings schneller Hilfemaßnahmen. Daher will die TH Köln im Rahmen des Projektes GUARDIAN nun gemeinsam mit der Nickel Holding GmbH ein modernes drohnenbasiertes Rettungssystem entwickeln. Das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr ist dabei für die Erarbeitung der Anforderungen, das einsatztaktische Konzept und die Evaluierung des Gesamtsystems zuständig.

„Ein Großteil der Ertrinkungsunfälle in Deutschland geschieht an unbewachten Gewässern, wo in der Regel keine Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer in unmittelbarer Nähe sind“, sagt Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu vom Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr. „Da es für nicht fachlich ausgebildete Personen oftmals sehr gefährlich ist, selbst aktiv einzugreifen, arbeiten wir an technischen Lösungen für schnelle Hilfe bei solchen Unfällen.“

Das Konzept: Die Nickel Holding GmbH wird in dem Vorhaben eine robuste Outdoor-Drohne entwickeln, die in wenigen Sekunden bei einer in Not geratenen Person ein Auftriebsmittel – zum Beispiel einen Rettungsring – herablassen kann. Damit das Fluggerät schnell am Einsatzort ist, soll es in einem Hangar aufbewahrt und einsatzbereit gehalten werden. Diese Hangars sollen an taktisch wichtigen Stellen, also Orten, an denen keine schnelle Hilfe durch Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer möglich ist, platziert werden.

Das Fluggerät soll mit einer von der Nickel Holding GmbH bereits entwickelten App, auf die im Umfeld des Drohnenhangars aufmerksam gemacht wird, oder per Telefon alarmiert werden können. „Ein mögliches Szenario ist, dass Passanten einen Notruf an die zuständige Rettungsleitstelle absetzen. Mit Hilfe der Smartphone-Anwendung können dann GPS-Daten übermittelt werden. Die Leitstelle gibt daraufhin den Start der Drohne frei, die autonom zum Einsatzort fliegen und das Auftriebsmittel herablassen oder eine Verbindung via Mikrofon herstellen kann“, sagt Lennart Landsberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. Zudem soll die Leitstelle die Drohne aus der Ferne steuern können.

Das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr wird im Projekt gemeinsam mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und anderen Organisationen wie der Feuerwehr die Anforderungen an ein drohnenbasiertes Rettungssystem erarbeiten. Zudem ist das Team für die Einbindung der neuen Technologie in die bestehende Einsatzorganisationsstruktur zuständig. „Wir ermitteln, wie das System optimal in den Alarmweg integriert werden und die Leitstelle es möglichst effizient nutzen kann. Dazu entwickeln wir in Zusammenarbeit mit den im Projekt beteiligten Organisationen wie der DLRG ein einsatztaktisches Konzept. In Workshops werden neben Expertinnen und Experten zudem Studierende in den Prozess mit eingebunden“, so Landsberg. Im Rahmen von Feldtests und einer Abschlussübung wird das Institut das drohnenbasierte Rettungssystem darüber hinaus evaluieren.

Das Forschungsvorhaben GUARDIAN wird an der TH Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu vom Institut für Rettungsingenieurwesen durchgeführt. Projektpartner ist die Nickel Holding GmbH. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) über zwei Jahre gefördert.

Foto: Die Outdoor-Drohne, die im Projekt entwickelt wird, soll in wenigen Sekunden bei einer in Not geratenen Person ein Auftriebsmittel - zum Beispiel einen Rettungsring - herablassen können. (Foto: Nickel Holding GmbH)
Quelle: www.th-koeln.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Keiserliches Gaffel! Kölner


240624 Keiserliches Gaffel Eis mit Dose Foto Keiserlich honorarfreiKöln, 24. Juni 2024 – „Köbes, ein Keiserliches Gaffel bitte!“ Diese Bestellung wird demnächst im Gaffel am Dom zu hören sein. Denn die Kölner Eismanufaktur Keiserlich bietet ein Milcheis mit Gaffel Kölsch als Hauptzutat an.

Das Gaffel Eis besteht ...


weiterlesen...

Jugendmedienworkshop im Deutschen


bPb LogoUnter dem Titel "Liebe Demokratie, wir müssen reden – 75 Jahre Grundgesetz und Deutscher Bundestag" // Für politik- und medieninteressierte Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren // Bewerbung unter www.bpb.de/549509

die Bundeszentrale für politisch...


weiterlesen...

28.06.2024 »ifs-Begegnung« Edimotion


sans soleilAls einer der herausragendsten Essayfilme der Filmgeschichte gibt »Sans Soleil / Unsichtbare Sonne« seinen Zuschauer*innen auch beim zweiten und dritten Sehen noch neue Entdeckungen, Assoziationen und Rätsel mit auf den Weg.

Aus einer umfangreich...


weiterlesen...

Ausstellung In Focus Galerie - Nick


Petero by Cliff Fiji 2023Die in focus Galerie, Burkhard Arnold in Köln, freut sich Nick Brandt mit seiner Serie „The Day May Break“ zu präsentieren. The Day May Break ist eine fortlaufende globale Serie, die Menschen und Tiere porträtiert, die von Umweltzerstörung und Kli...


weiterlesen...

AUF IN DIE WELT-Messe in Köln zeigt:


welt los jonAUF IN DIE WELT-Messe in Köln am 15.06.2024: Viel Interesse an Schüleraustausch und Gap Year – nächste Messe in Köln am 07.09.2024

Der Andrang der jungen Leute und ihrer Familien auf der Messe in Köln zeigt: Junge Leute wollen ins Ausland. Das bet...


weiterlesen...

Neuer Stadtteil, atemberaubende


Power Plant SketchbookIn drei Wochen öffnen sich die Tore der verrücktesten Festivalstadt Europas. Vom 19. bis 21. Juli verwandelt PAROOKAVILLE den Airport Weeze (NRW) in die »City of Dreams«, die 225.000 Bürgerinnen und Bürger und über 300 DJs und Musiker:innen b...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop