Russland: Alexej Nawalny braucht umgehend angemessene medizinische Versorgung

amnesty logoDer Gesundheitszustand des inhaftierten Alexej Nawalny hat sich in den vergangenen Tagen weiter verschlechtert. Amnesty International fordert die russischen Behörden auf, ihm endlich Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung seines Vertrauens zu gewähren. Die Menschenrechtsorganisation erneuert ihre Forderung nach sofortiger Freilassung des russischen Oppositionellen. ¬

 BERLIN, 19.04.2021 – Amnesty International ist äußerst besorgt um den Gesundheitszustand des in Russland inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny. Auch nach seiner Verlegung in ein Gefängniskrankenhaus fehlt der Zugang von unabhängigen medizinischen Expertinnen und Experten seines Vertrauens zu ihm. Mögliche gesundheitliche Folgen des Giftanschlags im letzten Jahr, die Haftbedingungen und der Hungerstreik erfordern eine rasche angemessene medizinische Behandlung. Angesichts der Befürchtungen aus Nawalnys Umfeld über einen drohenden Herzstillstand bekräftigt Amnesty International die Forderung nach seiner sofortigen Freilassung.

„Alexej Nawalnys Inhaftierung ist willkürlich und politisch motiviert. Amnesty International fordert seine sofortige Freilassung. Derzeit steht zu befürchten, dass er in der Haft verstirbt. Die russischen Behörden stehen in der Verantwortung alles dafür zu tun, das zu verhindern. Hierfür reicht die Verlegung in ein Gefängniskrankenhaus allein nicht aus. Nawalny benötigt umgehend eine unabhängige medizinische Behandlung seines Vertrauens“, sagt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland.

Amnesty International setzt sich auch für die zahlreichen Menschen ein, die Nawalny friedlich unterstützen und deshalb Repressionen erfahren haben. Erst in der vergangenen Woche wurde aus verschiedenen Regionen Russlands über Verhaftungen von Mitgliedern des „Teams Nawalny“ berichtet. Immer wieder kommt es zu Durchsuchungen der Büros. Zudem wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft den Antrag gestellt hat, die Anti-Korruptions-Stiftung von Nawalny und assoziierte Organisationen als „extremistisch“ einzustufen und folglich ihre Aktivitäten zu verbieten.

„Die drohende Gerichtsentscheidung kann weitreichende Konsequenzen für die russische Zivilgesellschaft haben. Zehntausende friedliche Aktive sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisationen von Alexej Nawalny sind in Gefahr, wenn sie ihre Aktivitäten fortsetzen. Ihnen drohen in diesem Fall strafrechtliche Verfolgung und mehrjährige Haftstrafen. Die beantragte Entscheidung könnte zu einem weiteren schweren Schlag gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und Vereinigungsfreiheit in der postsowjetischen Geschichte Russlands werden", so Beeko.

Hintergrund

Am 16. April reichte die Moskauer Staatsanwaltschaft beim Moskauer Stadtgericht einen förmlichen Antrag ein, drei mit Alexej Nawalny verbundene Organisationen als „extremistisch“ zu kennzeichnen und zu verbieten – die Anti-Korruptions-Stiftung, die Citizens‘ Rights Protection Foundation und das „Nawalny-Hauptquartier“. Nach russischem Recht werden Mitgliedschaft, Finanzierung oder führende „extremistische“ Organisationen mit Freiheitsstrafen von bis zu 10 Jahren bestraft. Die Finanzierung solcher Organisationen kann zu einer Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren führen, und die öffentliche Verwendung ihrer Symbole und Logos birgt das Risiko eines einjährigen Verbots, sich um ein gewähltes Amt zu bewerben.

Alexej Nawalny überlebte nur knapp eine Vergiftung vom 20. August 2020 in Russland. Am 17. Januar wurde er nach seiner Rückkehr aus Deutschland, wo er sich erholt hatte, festgenommen. In der Folge wurde eine bereits verhängte aber zur Bewährung ausgesetzte Bewährungsstrafe wegen angeblichen Verstoßes gegen die Bewährungsauflagen vollstreckt. Die gerichtliche Entscheidung vom 2. Februar 2021 ist rechtswidrig.

Amnesty International hatte im Februar 200.000 Unterschriften an die russischen Behörden übergeben, in denen die sofortige Freilassung Nawalnys gefordert wird. Die Amnesty-Kampagne zur Beendigung des schweren Unrechts, das Nawalny und vielen anderen in Russland angetan wurde und wird, geht seither weiter.

Amnesty International in Deutschland plant u.a. am kommenden Wochenende Kundgebungen in mehreren Städten, um auf Nawalnys Schicksal aufmerksam zu machen.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Attentat von Volkhoven - Amoklauf an


stadt Koeln LogoAm Donnerstag, 11. Juni 1964, hat ein 42-jähriger Frührentner an der Volksschule in Köln-Volkhoven ein Attentat verübt. Er tötete acht Kinder und zwei Lehrerinnen, 22 weitere Personen erlitten im Zuge des Amoklaufs schwere Brandverletzungen.

Nicht...


weiterlesen...

Auslandsjahr, Schüleraustausch und Gap


weltFernweh: AUF IN DIE WELT-Messe am 15.06.2024 in Köln – Kostenfreie Insider-Informationen zu Schüleraustausch und Gap Year für das Auslandsjahr 2025 und 2026

Schüleraustausch USA und weltweit, High School in den USA, Internat in Kanada, Freiwillige...


weiterlesen...

Der perfekte Snack zur EM: Die neue


Kölsche Wiess Wurst von Eckart mit Gaffel Wiess Foto Silke Steinraths Photography honorarfrei IVKöln, 11. Juni 2024 – Neu bei der Fleischerei Eckart: die Kölsche Wiess-Wurst. Sie liegt schon jetzt beim Frühschoppen im Joode Lade neben dem Wiess-Krug und wird auf der Biergartenkarte des neuen Wiessgarten im Maybach angeboten. Auch zur EM ist ...


weiterlesen...

L.A. EDWARDS veröffentlichen neue


laedwards blue shell KonzertDie Americana-Rocker L.A. Edwards haben eine neue Single mit dem Titel "Comin' Around" aus ihrem kommenden Album Pie Town veröffentlicht; das neue Album "Pie Town" erscheint am 5. Juli 2024 bei Bitchin' Music Group im Vertrieb von The Orchard / Be...


weiterlesen...

Interaktive, öffentliche


TH KölnDie Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln thematisiert in einer interaktiven öffentlichen Lehrveranstaltung die drohenden Kürzungen in den öffentlichen Haushalten und die Folgen für die Soziale Arbeit. 

Die Veranstaltung findet ...


weiterlesen...

Köln-Niehl/Riehl: Gesamtinstandsetzung


stadt Koeln LogoIm Zuge der Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke arbeitet die Stadt Köln auf dem Brückenzug oberhalb des Kuhweg im Bereich der linksrheinischen Deichbrücke. Die zusammengeschweißten Brückensegmente des neuen Überbaus werden auf die bereits er...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.